Die Zinnburg und ihre Geschichte

die Runine der Zinnburg, hier Teile der Ringmauer und Reste vom Turm

 

 

Allgemeines

Keine Perle des Muldentals ist heut zu Tage die Zinnburg. Aber auch zu ihren besten Tagen war wohl die Zinnburg die damals noch " Zcynemburgk" hieß eher eine kleine unbedeutende Randburg zwischen der Burg am Drachenfels in Penig und der Wolkenburg. Jedenfalls gibt es nur relativ wenige urkundliche Einträge von ihr. Dennoch hat mich die Geschichte dieser kleinen Feste und ihre Ruine immer wieder in seinen Bann gezogen. Die Ruine der ehemaligen Spornburg  steht seit 23.05.1969 unter Schutz und ist seit einigen Jahren im privaten Besitz. Amtlich wird die ehemalige Mittelalterliche Höhenburg bei der Rochlitzer Amtshauptmannschaft mit dem Eigenname " Raubschloß, Ruine" geführt.
 
 

Geschichte der Burg

Wie ich schon schrieb gibt es von der kleinen Feste leider nur wenig Urkundliches. Die genaue Bauzeit ist unbekannt, man vermutet aber das die kleine Wehranlage zwischen 1165 und 1220 erbaut wurde. In dieser Zeit entstanden zwischen Leipzig , Borna, Altenburg und Gandstein bis hin zur Zwickauer Mulde eine ganze Reihe von Burgen und Rittergüter um die Salzstraße bis nach Prag. Im Jahre 1267 wird das erste Mal ein Heinrich von Zinnberg erwähnt ( Heinricus dominus de Cinnenberg). Als im Jahr 1270 der Altenburger Burggraf Albrecht II. stirbt teilt er sein Erbe an seine beiden Söhne auf. Dietrich von Altenburg erhält die Herrschaft Rochsburg und sein Bruder Albrecht III. bekommt das südlich von Rochsburg gelegene Zcynemburgk. Nach Albrechts Tod ernennt sich am 8. Februar 1280 Heinrich IV. Burggraf von Altenburg als " Heinricus del gracia burgravius de Cynnenberch" 1290 übernimmt Dietrich II. die Zinnburg und stirbt 1301 auf ihr. Auch aus mehreren Dokumenten und Urkunden des 13 Jahrhunderts gehen die Burggrafen zu Altenburg als Bestizer der Zinnburg hervor. 
1301 nach dem Tode Dietrichs II. übernimmt Albrecht IV. die Wehranlage. Im Jahre 1327 gelangt Otto I. Burggraf von Leisnig in Besitz der Burg durch Erbgang.  Die Burg wurde von den Leisnigern kaum benutzt und wurde bedeutungslos. Urkunden aus den Jahren  1356 und 1366 belegen das die Burganlage schon in einem desolaten Zustand gewesen sei. Es wird von dringender Baufälligkeit geschrieben. Dennoch ist die Burg nicht unbewohnbar. Da die Leisniger keine Verwendung für die Hoehenburg haben überlässt man den hiesigen Landadel das Gelände. So übernimmt 1365 bis 1398 Dietrich von Kaufungen die Zinnburg als Lehnsmann der Leisniger Grafen. 
Nach Dietrichs Tod wird sein ältester Sohns Jobst von Kaufungen das Lehn Zinnberg zugesprochen. Aus einer Urkunde vom 4.März 1398 geht hervor wie Albrecht Burggraf von Leisnig, Jobst das Lehn erteilt hatte. "Zinnberg zugleich mit 3 Schock, 14 Groschen Zinsen, dem Kirchlehn und einigen Teichen in Mühlau, sowie 1 Schock Zinsen in Gerbisdorf (heute Dürengerbisdorf) mit allen was er und seine Brüder in Wolperndorf und Gotfridsdorf (Göpfersdorf) hatten".  Wegen des Besitzes kam es unter den Brüdern Jobstes  Tunzold und Albrecht von Kaufungen zu Streitigkeiten die in einer Bruderfehde endeten. Daraufhin wurde der Vertrag zwischen den Leisniger und den Kaufungern am 3.März 1409 beendet. In der Vertragsauflösung wird vereinbart das der Burggraf von Leisnig  800 Rheinische Goldgulden an die von Kaufungen für das gesamte Lehn und alle  oben genannten Güter zahlt.  Wieder wird die Burg bedeutungslos. Als im Jahr 1450 im sogenannten Bruderkrieg von Thüringen die Burganlage Kaufungen zerstört wird, zieht die Familie von Kunz von Kaufungen der ein Verbündeter des Altenburgers ist nach Zinnberg.  Am 8 August 1450 wird für Kunzens Familie ein vorläufiger Verleihungsbrief ausgestellt. Es ist aber bis heute nicht geklärt ob sie tatsächlich auf der Burg wohnten. Es gibt Berichte aus  dem Jahr 1495 der Brüder Jorge und Michel von Kitscher die von Hugo von Leisnig die Fischereipacht für den Bereich am Wehr in Zinnberg erhielten, dass der Turm  Burg eingestürtzt wäre.
Die Burg wird Zeitweise als Hof und Vorwerk genutzt.
Nach dem 1537  Gerorg von Leisnig  stirbt und sein Vater Hugo Burggraf von Leinig ihm es ein Jahr später gleich tut erhält Georgs Frau Agnes von Leisnig  am 21.03.1538 Witwensitz auf der Zinnburg.  Im Rahmen des Gebietsaustausches 21.03.1543 muß sie die Burganlage wieder verlassen.
Danach verfällt die Burg zusehens und wir nur noch als Vorwerk genutzt.
 

Der Zustand der Burg heute

Das Gelände der Burg ist heute im Dezember 2012 in eher schlechtem Zustand und total verwildert, so wie die Ruine selbst auch. Im Sommer sollte es schwierig sein zur Ruine vorzudringen oder Fotos zu machen, da das Gelände restlos mit Schlingpflanzen überwuchert ist. Von der Ruine selbst ist nicht mehr viel übrig. Es stehn noch Teile der Ringmauer und und ein Rest vom Turm.  Direkt am Turm findet man noch Reste vom Burgverlies. Viel mehr ist nicht übrig geblieben.
 Ich denke das größte Problem der Burg war ihre strategisch unwichtige Lage (besonders nach dem es kein Zinn mehr in Zinnberg gab) und das die Burgherren in Leisnig  sehr weit weg waren. Von daher wahr der kleinen Wehranlage nie die Bedeutung zugekommen als wenn ein hier ansässiger Adelszweig die Burg in Ihrer Erbfolge über Generationen weiter gegeben hätte.

Die Reste des Burgverlieses

Hier nochmal alle Bilder der Zinnburgruine in einer Gallerie